Schattenmann mit Erleuchtung ...

Schattenmann mit Erleuchtung ...

Mal abgesehen von der Heim EURO 2008 ist es nun stolze 16 Jahre her (WM 1998 in Frankreich) dass sich das österreichische Nationalteam für ein Großereignis qualifizieren konnte. Jetzt aber scheint dank Schweizer Gründlichkeit diese lange Serie endlich ein Ende zu finden.

Unter anderem mitverantwortlich für das gegenwärtige Auftreten unseres Nationalteams ist der erforderliche Teamspirit:
Trotz einer vermeintlich jeweilig selektiven Auswahl an Spielern waren Teamchefs wie Otto Baric, Hans Krankl, Willi Ruttensteiner, Karel Brückner oder Didi Constantini an ihre Grenzen gestoßen bzw. schrammte man an der Zielsetzung Endrunden-Teilnahme mehr oder weniger deutlich vorbei. Und Hand aufs Herz - wer wußte vor dem 1.November 2011 schon etwas mit dem Namen Marcel Koller anzufangen. Das war jener Tag an dem der Schweizer Ex 111 Internationale zum österreichischen Nationalteam-Trainer bestellt wurde. So wehte dem heute 54jährigen der als Aktiver ausnahmslos bei den Grashoppers Zürich 428 Spiele bestritt (1978 - 1996) und 55 Einsätze im Team Suisse absolvierte bzw. vorher bis 2009 unter anderen den VFL Bochum in der Deutschen Bundesliga 3 betreute - hierzulande ein eisig kalter Wind entgegen. Koller wer - Koller wie - muss das unbedingt ein Schweizer sein - diese und ähnliche Sprüche hörte man zur Genüge - auch unüberhörbar aus anerkannten Expertenkreisen. Spätestens aber mit dem bärenstarken Auftritt gegen Russland zuletzt in der EURO Quali für 2016 am 15.November - also knapp drei Jahre nach dessen Amtsantritt - sind die Kritikerstimmen völlig verstimmt. Denn Marcel Koller ist nun drauf und dran mit seiner stoischen ruhigen Art wie es für einen Eidgenossen nun mal so gehört - als erster Teamchef mit einer österreichischen Mannschaft überhaupt das Ticket für eine EM Endrunde zu lösen. Wenngleich es wahrlich keine einfache Aufgabe ist die nicht ganz einfachen Charaktere die ihre Brötchen durchwegs im Ausland verdienen unter einen Hut zu bringen. Marcel Koller bewerkstelligte diese Aufgabe bravourös - er war zweifelsfrei der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Oder andersrum ausgedrückt ist der sympathische Schweizer in unseren Breitengraden eindrucksvoll aus dem Schattendasein getreten und hat wieder helles Licht in den österreichischen Fußball Teamalltag gebracht.

Robert Tafeit

Zurück zur Übersicht
Unsere Sponsoren & Partner