Freie Bühne Fußballplatz ...

Freie Bühne Fußballplatz ...

Wer hat noch nicht, wer will noch mal. Sämtliche Benimm dich Regeln, sofern solche im Fußballstadion überhaupt einmal existent waren, sind längst schon über Bord geworfen. So steht bei vielen sogenannten Fans, nicht die Freude am Fußballsport im Vordegrund, sondern man nützt das Spiel am Wochenende dahingehend, um die unter der Woche angesammelte Frustration, innerhalb von 90 Minuten auch wieder loszuwerden.

Bei den Schiedsrichtern ist oft ein dickes Fell von nöten:
In keiner anderen Sportart steht es von Zuseherseite aus, an der Tagesordnung, Beleidigungen vorwiegend in Richtung Schiedsrichter oder Spieler anderwertiger Herkunft, abzugeben. Im 22 Schutz der Masse, ist die Verlockung nun mal groß, seine Aggressionen nicht unterdrücken zu müssen bzw. mal so richtig Dampf abzulassen. Insbesondere bei unterklassigen Vereinen ist der Frustpegel aufgrund der gegebenen Situation, oft hoch angesiedelt. Dementsprechend ist dann oftmals auch bald ein Feindbild, in der Person des Unparteiischen gefunden, der sich dann sehr oft, permanent mit zum Teil ungerechtfertigter Kritik von außen her, herumschlagen muss. Auch massive Provokationen, von Seiten der Zuseherränge, die auf die Spieler abzielen, sind gang und gäbe. Aktuelles Beispiel ist der Belgier Steven Defour, nun im Dienste von Anderlecht, der bei seinem ehemaligen Verein Standart Lüttich, dermaßen mit einem riesigen Banner, das seinen abgeschlagenen Kopf in den Händen eines Henkers zeigt, in Rage gebracht wurde, dass er einem Ball dorthin knallte und dafür in Minute 53 die gelb rote Karte sah. Video Quelle: YouTube

Der grüne Rasen als Spielwiese für Unverbesserliche:
Bei den Clubs in den höheren Gefilden kommt dann hinzu, dass, wegen 23 des hohen gesellschaftlichen Stellenwerts des Fußballs und der damit einhergehenden Medienpräsenz, sehr oft Rechtsradikale die Stadien als Plattform für ihre Absichten benützen. An Beispielen dafür mangelt es wahrlich nicht. Ob ein Samuel Eto'o in Saragossa beim FC Barcelona, ein Adebowale Ogungbwe beim FC Sachsen Leipzig, ein Patrice Eva oder ein Mario Balotelli, alle wurden schon mit unliebsamen Fangesängen am Spielfeld bedacht. Originell war die Reaktion von Dani Alves, als er von der ihm zugeworfenen Banane kurzerhand gegessen hatte, mit dem Beisatz: "Ich danke dem edlen Spender, jetzt habe ich wieder genug Energie, um zwei Eckbälle auszuführen." Diese Missachtung wird die Dummköpfe nicht abhalten davon, weitere Aktionen diesbezüglich zu setzen. Aber zumindest hat der brasilianische Teamspieler, schon mal ein deutliches Zeichen gesetzt bzw. hat er den Ball retour gespielt. Und so die anonymen, zum Teil vermummten Protargornisten auf der Tribüne, ins lächerliche Eck gestellt.

Robert Tafeit

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